DESIGN VS. TECHNOLOGY

03. Dezember 2015 - von Till Könneker

Im Rahmen des Interaction Design Lab an der Schule für Gestaltung Bern habe ich mich mit dem vorgegebenen Thema "Design vs. Technology" befasst. Der Titel führt bewusst in die Sackgasse und will zu Lösungen auffordern, denn die Problematik, dass sich Designer und Programmierer oft nicht verstehen, ist real.

Um digitale Produkte auf hohem Niveau zu entwickeln, müssen Designer und Entwickler möglichst fliessend zusammenarbeiten und deshalb sollten wir das vs. auch durch ein + ersetzen. Diese Gleichung geht auf und es können innovative Produkte entstehen.

  • Prinzipiell arbeitet der Programmierer der Maschine zu (Der Computer soll machen, was der Coder vorsieht).

  • Der Designer arbeitet dem Menschen zu (Der Designer bringt die User dazu, etwas Bestimmtes zu tun).

Bei Apps with love arbeiten Designer und Programmierer im selben Raum und können sich jederzeit austauschen. Schon bei Projektbeginn am Kick Off sind beide, Designer und Programmierer, vertreten.

SIND DIE PROGRAMMIERER VON HEUTE DIE DESIGNER VON MORGEN?

Haben die kreativen Designer genug Verständnis von den technischen Gegebenheiten, um die Aufgaben der Zukunft neu denken zu können? Jein.
Ich bin überzeugt, dass es die beiden Fachbereiche Design und Programmierung nebeneinander braucht. Dass es sich bei deren Vertretern um verschiedene Typen von Menschen handelt, ist bereichernd für eine Unternehmung. Darum würde ich die Frage anders formulieren:

Sind programmierende Designer die besseren Interaction Designer?
Sind gestaltende Programmierer die besseren Interface Programmierer?

Zwei Beispiele zu dieser These:

DER PROGRAMMIERENDE DESIGNER: LEONARDO DA VINCI

Ein Künstler, der die Mathematik und Technik studierte. So machte er Entdeckungen und Erfindungen, welche seiner Zeit weit voraus waren.
Es gab wohl bessere Mathematiker, aber sein Interesse und Verständnis in beiden Gebieten half ihm, diese Ideen und Visionen zu entwickeln. Ein Teil seiner Bilder folgt einem mathematischen Aufbau und ist konstruiert.

Ohne seine künstlerische Seite hätte Da Vinci wohl nie so viele Konstruktionen entwickelt, die der Zeit so weit voraus waren.

DER GESTALTENDE PROGRAMMIERER: HEINZ ISLER

Ein ETH Ingenieur, welcher an der Kunstgewerbeschule Malerei studierte und so zu ganz neuen Ansätzen im Ingenierwesen fand. Durch seine neue Art der Schalung von Beton, schuf er neue Gestaltungsmöglichkeiten für Architekten.

ERKENNTNISSE

Visionäre Designkonzepte können die Technologien beeinflussen und zeigen, was als nächstes möglich wird. Innovative technologische Möglichkeiten eröffnen Felder für neue Gestaltungskonzepte.

Um ein gutes Projektteam mit Gestaltern und Programmierern zu bekommen, braucht es:

  • Verständnis dafür, was die anderen tun und aus welchem Grund sie es tun.

  • Minimales Wissen über die anderen Fachbereiche

  • Direkte und positive Kommunikation zwischen den Teams

  • Interesse für die anderen Fachbereiche

  • Austausch an Wissen, Learnings und Know-how



FRAGEN, DIE SICH EIN TEAM STELLEN SOLLTE

Was könnten negative Aspekte einer Verschmelzung von Designer und Programmierer sein?
Kann ein Kreativer völlig frei denken, wenn er schon genau weiss, was machbar ist und was nicht?

Wer hat den Lead?
Designer oder Programmierer - oder doch das Budget?

Wie können die Schnittstellen verbessert werden?
Wie machen wir dieses Aufeinandertreffen zwischen Designer und Programmierer zu einem Gewinn für das Projekt?

Best slide - says it all. CODESIGN - work together. Thanks @harryfk #iadlab15 pic.twitter.com/OpxbLjIjhh

— Dan U (@edwingprod) 11. September 2015

GESUCHT SIND NICHT MEHR FACHSPEZIALISTEN SONDERN ALLROUNDEXPERTEN

Ein Interesse und Grundverständnis beider Gebiete hilft, zu besseren Lösungen zu kommen und mit anderen Fachbereichen gemeinsam neue Ansätze zu entwickeln.
Dieser Ansatz müsste schon in unseren Fachhochschulen und Ausbildungsstätten vermittelt werden. Grafiker, Gestalter und Interaction Designer sollten schon während der Ausbildung gemeinsam mit Programmierern Projekte durchführen oder sogar gemeinsam in einer Klasse sein. So würden diese Fachbereiche besser zusammenarbeiten und man würde wohl zu ganz neuen Lösungen finden.

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