Der erste Eindruck zählt - User Onboarding Teil 1

7. Februar 2016 - von Alain Stulz

Was und warum?

Die beste Art von Nutzern, die ein App-Herausgeber sich wünschen kann, ist ein wiederkehrender, engagierter Nutzer. Dieser verwendet die App häufig und seit einiger Zeit, kennt sich damit bestens aus und empfiehlt sie auch anderen potentiellen Nutzern weiter. Er hat eine grosse Wirkung auf die Grösse der Nutzerzahl und den Erfolg der Applikation.

“User Onboarding” bezeichnet das Erlebnis, welches einen komplett neuen Nutzer bei den ersten Verwendungen der App erwartet. Es hilft dem Nutzer, die App einzurichten und sich in ihr zurechtzufinden. Beides sind wesentliche Schritte, um den Nutzer zur Wiederkehr zu bringen und letztendlich dafür, dass die Wandlung vom neuen Nutzer zu einem engagierten Nutzer stattfinden kann.

Wie? - der User Onboarding Prozess

Contact Points

Während dem User Onboarding gibt es verschiedene Kontaktpunkte mit dem Endnutzer. Jeder dieser Kontaktpunkte kann als Hürde für den Benutzer betrachtet werden. Jeder einzelne Schritt und jeder Übergang zum nächsten Schritt muss deshalb so logisch und einfach wie möglich gestaltet sein. Der Nutzer muss geführt, motiviert und überzeugt werden. Es folgt eine mögliche Abfolge von Kontaktpunkten. Für ein optimales Onboarding sollten alle Kontaktpunkte für ein bestimmtes Projekt aufgezeichnet werden – es gibt auch mehrere Wege!

Inform

Der erste Kontakt mit dem Nutzer findet statt, sobald er das allererste Mal von dem Produkt erfährt. Dies kann zum Beispiel auf folgenden Kanälen passieren:

Durch gezielte Websuche

Findet der Nutzer die App über eine Websuche, gelangt er im Idealfall auf eine Landing Page.

Diese sollte ansprechend gestaltet sein und einen klaren "Call To Action" haben, also einen “Laden im App Store”-Knopf und einen Smart App Banner, welcher den Nutzer entweder in den App Store leitet oder die App öffnet.

Möglicherweise gelangt er auch auf die Homepage der Firma, auch dort sollte wenn möglich ein Smart App Banner eingesetzt werden, um auf die App hinzuweisen.

Durch Online-Werbung (z.B. bei einer Suchmaschine, Social Media, etc.)

Die Werbung sollte die Vorteile der App für den Nutzer aufzeigen, anstatt mit Features zu buhlen. Auch hier ist ein klarer "Call to Action" (“Jetzt gratis laden”-Knopf; “Laden im App Store”-Banner o.Ä.) essentiell für das Nutzererlebnis und die Conversion Rate.

Durch Print-, Rundfunk-, oder TV-Werbung

Gleich wie Online-Werbung. Zusätzlich sollte z.B. ein QR-Code eingesetzt werden, damit der Nutzer einfacher zum App Store gelangt.

Durch Hörensagen (WOM) oder gezielte Empfehlung aus dem Umfeld

Es ist wahrscheinlich, dass der Nutzer die App durch Websuche oder direkt im App Store zu finden versucht.

Durch Auffinden im App Store

Die Nutzer können die App auch bei gelegentlichem Durchstöbern des App Store finden, besonders wenn diese in der “Featured”-Section präsentiert wird.

Download

Im App Store sind Elemente zentral:

Suchen

Um den First Contact über einen Offline-Channel oder via Durchstöbern des App Store so einfach wie möglich zu machen, ist die wichtigste Voraussetzung die gute Auffindbarkeit der App im Store. “App Store Optimization” würde ein ganzes Buch für sich füllen, aber kurz zusammengefasst müssen Titel, Beschreibung Keywords möglichst passend gewählt werden, so dass die App möglichst weit oben bei den Suchresultaten auftritt.

Featuring

Im App Store und dem Play Store gibt es jeweils einige Apps im “Spotlight”, das heisst, sie werden auf der ersten Seite des Store speziell vorgestellt. Dies kann für die App sehr viele Nutzer generieren. Entsprechend wichtig ist es, dass Grafiken, die angefordert werden, falls die App für das Spotlight ausgewählt wird, rechzeitig eingereicht werden und sehr ansprechend gestaltet sind.

App-Eintrag

Der App-Eintrag sollte so gut wie möglich die konkreten Vorteile der App für den Nutzer bewerben. Statt einzelne Features der App zu bewerben, sollte der Fokus darauf liegen, wie die App das Leben des Nutzers verbessern kann! Die wichtigsten Elemente des App-Eintrags sind ein prägnanter Beschrieb sowie ansprechende Screenshots. Zusätzlich kann ein max. 30-sekündiges Video die Vorteile für den Nutzer erklären.

Grösse

Die Downloaddauer sollte möglichst gering gehalten werden. Dies setzt eine kleine App voraus; bei grafikintensiven Apps ist es sinnvoll, von Technologien wie App Thinning Gebrauch zu machen und später bei Bedarf Ressourcen nachzuladen. Die Grösse sollte jedoch stets unter 100MB gehalten werden, ansonsten kann die App nicht über das Mobilnetz heruntergeladen werden, was eine grosse Hürde für die Nutzer ist.

Fortsetzung

Das Onboarding ist hier noch lange nicht fertig! Im bald erscheinenden "User Onboarding Teil 2" gehen wir darauf ein, was nach dem Download passiert – damit die erste Benutzung nicht zur letzten wird. Folge doch @appswithlove auf Twitter, damit du die Fortsetzung nicht verpasst! Bis bald!

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