Das iOS Entwicklungs-Team von Apps with love war an der diesjährigen Konferenz in Turin und hat dort nebst neuen Kontakten, gutem Essen und Trinken auch viel Inspiration, neue Einblicke und Tipps und Tricks für den Alltag als iOS Entwickler*in mitgenommen. Von Apps with love haben dieses Jahr Maximilian, Raphael, Benedikt und der Autor dieses Blogs teilgenommen.
Swift Heroes 2022
Swift Heroes ist eine Entwickler*innen-Konferenz, die jährlich in Turin, Italien, stattfindet und zudem weltweit live übertragen wird. Sie richtet sich an Entwickler*innen, Designer*innen und Projektmanager*innen, die etwas mit App Entwicklung am Hut haben. Wie man bereits am Name erkennt, geht es um das Swift Ökosystem und insbesondere die Entwicklung für Apple-Plattformen. Das Android-Pendant dazu wäre die droidcon die in 2019 ebenfalls in Turin stattfand und über welche Yannick damals einen Konferenz-Rückblick-Blogbeitrag geschrieben haben.
Gute Stimmung und volles Programm
Man hat deutlich gemerkt: Online-Konferenzen sind zwar gut und recht, aber physische Konferenzen haben ihr besonderes Flair, welches man nur vor Ort bekommt. Entsprechend war bei vielen die Freude gross, nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wieder einen richtigen Event besuchen zu können.
Wir starteten unsere Tage natürlich mit einem Caffè aus der Kaffeebar direkt unter unserem Apartment. Danach folgte eine zwanzigminütige Busfahrt zum Kongress im Museo dell’Automobile etwas weiter südlich. An der Konferenz gab es jeden Tag acht Talks zu unterschiedlichen Themen, unterbrochen von genügend Kaffeepausen, um den Kopf – voll neuer Ideen – zu lüften und natürlich mit den anderen Entwickler*innen vor Ort zusammenzustecken, um zu fachsimpeln. Abends nach der Konferenz genossen wir das schöne Wetter mit einem Spaziergang entlang dem Fluss zurück in die Stadt, wo wir die diversen Piazze erkundeten und uns mit tollem italienischen Essen versorgten. Zwischendurch haben wir uns auch mit unseren Kolleg*innen von Sagiton getroffen, die ebenfalls vor Ort waren, um uns auszutauschen und die Konferenz auch gebührend zu feiern. Und natürlich durfte auch ein kurzer Rundgang durchs Automuseum im Konferenzgebäude nicht fehlen...
Für alle etwas zu lernen
Von einer Konferenz können alle etwas mitnehmen, egal ob man seit einem oder seit 10 Jahren für eine Plattform entwickelt. Gerade für die die schon länger entwickeln, ist es besonders wichtig, sich zwischendurch neue Inputs zu holen und aus festgefahrenen Mustern auszubrechen. So bleibt man technisch auf dem neuesten Stand, verbessert Produktivität und Produkte und die Arbeit bleibt spannend.
Technisch anspruchsvolle Talks sind nicht nur interessant zu hören, sondern haben oft auch einen direkten Bezug zur Arbeit, die wir machen. So gab es einen Vortrag zum Thema CoreBluetooth von einer Firma, welche Wearables herstellt, die dereinst von Astronaut*innen auf Mars-Expeditionen getragen werden sollen. Diese haben uns Tipps zur Softwarearchitektur gegeben und einige Kniffe gezeigt, welche wir direkt in unseren aktuellen Projekten anwenden können. Erfahrungen zu teilen ist somit auch für erfahrene Entwickler sehr hilfreich.
Highlights und Lowlights
Vom exzellenten Vortrag von Krzysztof Zabłocki nehme ich mit, dass kleine Änderungen viel Zeit ersparen können. Das bedeutet für uns Entwickler, dass wir darauf achten müssen, welche mühsamen oder repetitiven Tasks wir optimieren können. Besonders, wenn wir damit auch unseren Kolleg*innen oder gleich der ganzen Community helfen können. Es liegt in unserer Hand, diese Verbesserungen anzugehen und umzusetzen. Das finde ich eine sehr starke Erkenntnis.
It was so much fun to speak at a conference in person again!
— Krzysztof Zabłocki (@merowing_) April 9, 2022
Thanks for all the great feedback!
Any other in-person conferences/meetups I could speak at soon? I applied for @AppdevconNL
I’ve plenty of topics I want to talk about since I avoided doing them at online events ;) pic.twitter.com/MKvzhZmP7x
Vereinzelt waren die Präsentationen der Sponsoren etwas zu fokussiert auf ihr eigenes Produkt und den Versuch, dieses zu verkaufen. Das fühlt sich dann an, als würde man eine dreiviertelstündige Werbung schauen. Ich verstehe, dass die Sponsoren ihre Produkte bewerben wollen. Das funktioniert aber viel besser, wenn der Hauptfokus des Talks darauf liegt, die Anwesenden für ein Thema zu begeistern und das Interesse am Produkt somit organisch zu fördern, statt einfach eine Demo des Tools zu machen.
Neue Tools und spannende Trends für die Zukunft
Auf Tooling-Seite gehören für uns zu den Vielversprechendsten das Tool tuist.io, welches aus einem Swift-Dokument ein komplettes Xcode-Projekt aufsetzen kann – inklusive allen Einstellungen, welche sonst jeweils mühsam von Hand gemacht machen müssen. Ebenso schauen wir uns Inject an, welches verspricht, Änderungen im Code sofort im Simulator sichtbar zu machen, ohne dass das Projekt neu kompiliert werden muss. Wenn das funktioniert wie beworben, spart uns das extrem viel Zeit! Ausserdem tönt Sourcery sehr interessant, ein Tool welches Code automatisch generieren kann und so zum Beispiel beim Schreiben von Tests viel Fleissarbeit erspart.
Als Trend den es sicher weiter zu verfolgen gilt, ist uns besonders Kotlin Mobile Multiplatform (KMM) aufgefallen. Damit könnte ein Teil des Programmcodes zwischen iOS und Android-Apps geteilt werden, was bei der Entwicklung einen Teil der Zeit einsparen würde. Einige Firmen machen dies bereits mit Code geschrieben in C++, was aber viel komplexer und daher für uns bisher weniger sinnvoll ist. Eine moderne, einfache Sprache wie Kotlin würde das interessanter machen. Die Technologie befindet sich aktuell noch im Alpha-Testing, der Kotlin-Herausgeber Jetbrains will noch in diesem Frühling eine Beta lancieren. Diese werden wir sicher mal ausprobieren und somit KMM als Technologie im Auge behalten.
Fazit SwiftHeroes 2022
Konferenzen haben als Entwickler*in immer ein besonderes Flair. So haben wir es sehr genossen, an der ersten wirklichen Konferenz seit drei Jahren – für einige von uns der ersten Konferenz überhaupt – uns wieder mit vielen neuen Ideen einzudecken, uns mit Menschen aus allen Richtungen der Industrie zu unterhalten und die Atmosphäre vor Ort auf uns wirken zu lassen. Jetzt hauen wir wieder gehörig in die Tasten und probieren das Gelernte aus. Bis zum nächsten Mal in Turin!