Seit 2017 würdigen wir die Arbeit unserer Kolleg*innen mit der Vergabe von Orden. Einen Einblick in die Hintergründe dieser Auszeichnungen gibt es seit längerer Zeit im Beitrag über «Company Gamification». Über die Zeit ist im Bereich unserer Orden aber einiges passiert: Ein komplettes Redesign durch den Umstieg auf die interne 3D-Produktion und die Einführung neuer Ordenstufen, passend zur wachsenden Zahl an langjährigen Mitarbeitenden.
Wertschätzung ist bei uns nicht nur eine Floskel, sie wird gelebt
Eine Arbeitskollegin hat dir in einem kniffligen Projekt den Rücken freigehalten? Ein Teamkamerad hat dich während deiner Abwesenheit bemerkenswert gut vertreten? Oder das Dev-Team hat sich Woche für Woche still und verlässlich durch Bugs und Tickets gearbeitet? Solche Momente erleben wir immer wieder. Und seit acht Jahren sorgen wir dafür, dass sie nicht unbemerkt bleiben: mit der Verleihung unserer Orden! Dieses Ritual findet in unregelmässigen Abständen statt, immer dann, wenn jemand im Team einen besonderen Moment der Wertschätzung verdient hat.
Damit diese besonderen Momente nicht übersehen werden, sind wir auf das Engagement aller angewiesen: Die Nominierungen erfolgen nicht durch ein designiertes Komitee, sondern kommen aus dem ganzen Team. Jede*r kann jede*n vorschlagen und genau das macht unsere Orden so wertvoll - weil sie durch Eigeninitiative von einzelnen Mitarbeitenden verliehen werden. Damit Orden nicht willkürlich vergeben werden, hält die Person, die eine Auszeichnung vorschlägt, eine kurze Laudatio und begründet, warum und wofür das Abzeichen verliehen wird.
Wirkung von Abzeichen als Form der Anerkennung
Wenn Mitarbeitende ein Abzeichen erhalten – etwa als Ausdruck für besondere Leistung, Einsatz oder Haltung – dann wirkt das weit über die reine Symbolik hinaus. Aus psychologischer Sicht erzielen solche sichtbaren Auszeichnungen mehrere Effekte: Sie schaffen Sichtbarkeit, Zugehörigkeit und Motivation.
Laut Thomas Ellenberger, der für uns untersucht hat, wie spieltypische Elemente in Unternehmen wirken, können Gamification-Ansätze helfen, Kultur und Verhalten gezielt zu verändern. Unsere Abzeichen dienen als Hinweis, welche Werte und welches Verhalten im Unternehmen gewünscht sind. Sie fördern ein gemeinsames Anerkennungssystem, über das alle Mitarbeitenden wissen: «Das zählt bei uns.» Sie schaffen Motivationsdynamiken, indem Mitarbeitende wahrnehmen: «Meine Leistung wird gesehen und wertgeschätzt.»
Durch die regelmässige Vergabe solcher Abzeichen wird Wertschätzung nicht nur im Einzelfall sichtbar, sondern Teil der gelebten Unternehmenskultur. Der öffentliche Charakter der Auszeichnung – verbunden mit einer kurzen Laudatio – verstärkt den Effekt: Es entsteht ein Moment des Anerkanntwerdens vor dem Team, das wiederum erkennt, welches Verhalten als vorbildlich gilt.
Abzeichen wirken nicht nur als Belohnung, sondern insbesondere als Instrument zur Verstärkung von Kultur- und Verhaltenszielen. Sie helfen, gewünschte Standards im Alltag zu verankern, Engagement sichtbar zu machen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Unsere Orden gibts in drei Kategorien: Treue, Verdienst und Spezial
Treue
Treueorden gibts für 3,5,7 oder 10 Jahre bei Apps with love. Hier braucht es schon bald mal ein Update, denn die ersten erreichen 2026 ihr 15-jähriges Jubiläum!
Zusätzlich zum Orden erhalten die Mitarbeitenden einen Wunsch. Apps with love hilft bei der Erfüllung entweder mit Finanzieren oder Umsetzen.
Verdienst
Verdienstorden werden verliehen, wenn Mitarbeitende mit Leistung, Haltung und Cleverness beeindrucken. Hier ist das ganze Team angehalten, stetig Arbeitskolleg*innen zu nominieren. Bis Ende 2024 gab es bei den Verdienstorden lediglich vier Stufen. Die Erste wird bei der ersten Nominierung erreicht, die Zweite bei der zweiten, usw. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis einige unserer langjährigen Kolleg*innen die höchste Stufe erklimmen würden.
Deshalb haben wir 2025 aufgestockt: Fünf neue Stufen ergänzen nun die Anzahl auf insgesamt neun. Das sollte fürs Erste reichen.
Spezial
Spezialorden werden verliehen, wenn ein «normaler» Verdienstorden nicht ausreicht, um die Anerkennung auszudrücken. Der Spezialorden ist die seltenste aller Kategorien und deshalb ist seine Vergabe etwas ganz Besonderes: In all den Jahren wurden erst 16 dieser Auszeichnungen verliehen.
Feierliche Übergabe
Eine Ordensvergabe ist natürlich etwas Feierliches, das zelebriert gehört. Deshalb geschieht dies jeweils im Teammeeting oder an einem anderen passenden Anlass, wie beispielsweise am Weihnachtsessen oder am Strategietag. Es wird eine Fanfare abgespielt, alle erheben sich, der Orden wird übergeben, die Laudatio dazu vorgelesen, es wird applaudiert.
Seit Einführung unseres «Ordensystems» haben wir insgesamt bereits 265 Orden an unsere Mitarbeitenden verliehen.
Modelling, 3D-Druck, Magnete und viel Liebe
Wenn wir es uns einfach machen würden, gäbe es im Teammeeting eine Erwähnung für die nominierte Person und noch ein kleines Dankeschön in Form einer Schokolade oder so, aber wo bliebe da der Bastelspass? Deshalb stellen wir unsere Orden mit unserem 3D Drucker namens «Antonio Filamenti» selbst her. Antonio ist wie alle unsere Mitarbeitenden sehr zuverlässig. Womöglich wird er bald für einen Orden nominiert. ¯\_(ツ)_/¯
Ideen & Modelling
Die ersten Ideen entstehen in der Regel mit Stift und Papier. Danach werden die Ideen digital in Adobe Illustrator nachgezeichnet und verfeinert. Erst dann setzen wir die Orden als 3D Objekt um. Dafür verwenden wir die Open Source Software blender.
Slicing
Nachdem die Modelle im 3D Tool fertiggestellt sind, exportieren wir sie als 3D-Austauschformat wie z.B. STL, um sie dann in einem sogenannten «Slicer» für den 3D Druck vorzubereiten. Ein Slicer «schneidet» die 3D-Datei in dünne horizontale Schichten (Slices), die der 3D-Drucker nacheinander, aufeinander ausgibt. Der Slicer berechnet dabei automatisch die Geschwindigkeit und Temperatur des Druckkopfs, aus dem der geschmolzene Kunststoff herausgepresst wird. Trotz vieler Automatismen ist es manchmal notwendig, die Druckeinstellungen im Slicer manuell zu übersteuern, um an das perfekte Ergebnis zu kommen.
Ebenfalls im Slicer kann eine Druckpause vorprogrammiert werden. Diese benötigen wir, um während des Drucks einen Magnet in den Orden einzusetzen. Damit der Orden wie ein Pin an der Kleidung getragen werden kann, gibt es jeweils ein vorderes Teil mit dem Sujet und ein hinteres Teil, welches unter der Kleidung angebracht wird.
Nach dem Slicer ist Antonio gefragt. Durchschnittlich braucht das Drucken eines Ordens 15 Minuten. Pro Orden werden zwei Farben verwendet: Die jeweilige Hauptfarbe des Ordens und eine Farbe (Schwarz oder Weiss) für die Personalisierung auf der Rückseite.
Die Farben bezeichnet man als Filament. Filamente kann man in allen erdenklichen Farben und Typen kaufen. Es ist ein dünner Kunststofffaden (Filament = lat. filamentum, filum = Faden) der meist 1,75 Millimeter dick ist. Obwohl wir für unsere Orden nur ca. 10 verschiedene Filamente benötigen, ist unser Lager stark gewachsen, weil wir unseren Drucker Antonio auch für andere Zwecke als Orden verwenden. Zum Beispiel für allerlei Ersatzteile, weil wir lieber reparieren statt wegwerfen.
Die (neuen) Motive
Während bei den Treueorden lediglich die jeweilige Jahreszahl auf dem Orden steht, ist es bei den Verdienstorden etwas detaillierter. Die Motive spiegeln ein Stufensystem, beginnend beim «Hirsch» bis zur aktuell obersten Stufe «Legende».
Hirsch - nach dem Motto «Du bisch ä Hirsch» bildet dieses Motiv den ersten Orden
Fuchs - für schlaue, ausgefuchste Ideen, die den Unterschied machen
Held:in - für Mitarbeitende mit übermenschlichen Kräften und unerschütterlichem Teamgeist
Guru - die meisterhafte Stufe für könnerische Exzellenz und ruhige Souveränität
Brain (neu) - für geniale Geistesblitze, die Projekte in Lichtgeschwindigkeit voranbringen
Virtuos:in (neu) - für alle, die ihre Fähigkeiten geschickt, präzise und elegant einsetzen
Koryphäe (neu) - der Titel für Menschen, die mit hoher Kompetenz brillieren
Ikone (neu) - für stilsichere Auftritte, die Massstäbe setzen
Legende (neu) - einfach episch was diese Person leistet
Die Höhe des Ordens wird zusätzlich mit der Anzahl Ecken verdeutlicht. Die tiefste Stufe Hirsch hat drei, der Fuchs hat vier Ecken, usw. Ab Stufe Brain ist die Anzahl Ecken auf 8 limitiert, da keine schnell erkennbare Zuordnung anhand der Ecken gemacht werden kann beziehungsweise wäre die Form dann zu Nahe an einem Kreis.
Zum Schluss
Die Wertschätzung via Orden ist bei uns längst etabliert. Es ist ein Ritual, das unsere Kultur sichtbar macht. Jeder Orden trägt eine kleine Geschichte in sich und bleibt uns lange in Erinnerung. Gleichzeitig werden wir daran erinnert, dass Wertschätzung und Anerkennung keine einmalige Sache ist, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der in unserer Unternehmenskultur fest verankert sein soll.
Du möchtest dein eigenes Ordensystem einführen? Wir teilen gern unsere Erfahrungen und helfen dir mit der Stufenlogik, Naming und Design, 3D-Modelling und Druck bis hin zum passenden Übergaberitual. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme!